Das historische Zentrum von Lima, der zweittrockensten Stadt der Welt
und mit etwa gleich viel Einwohner wie die ganze Schweiz, erkundeten wir dann
per Bus. Dazu steht man an der Bushaltestelle in eine Warteschlange. An jeder Station
hat es eine Person des Busunternehmens, welche den gewünschten Bus heranwinkt
und die Passagiere im Bus lauthals auffordert, aufzurücken. Die wartenden
Personen werden dann wie Vieh in den Bus getrieben. Und wenn du denkst jetzt
passt niemand mehr herein, dann finden noch mindestens 20 Fahrgäste Platz. Die
Fahrweise hier ist eine Geschichte für sich. Aus vier Fahrspuren macht man
einfach fünf. Der Zustand der Autos und Busse ist eigentlich egal, Hauptsache
die Hupe funktioniert.
Nach Lima hatten wir ein bisschen Ruhe nötig. Diese fanden wir in
Huacachina, einer Oase mitten in Sanddünen. Die Fahrt dorthin führte in einem
komfortablen Bus südlich von Lima der Küste entlang. Vorbei an Slums, knochentrockenen
Dörfern und Bergen von Abfall am Strassenrand fragten wir uns schon, von was
die Leute hier leben. In Huacachina fanden wir dann ein ruhiges Touristendorf.
Wir bestiegen die Sanddünen und kurvten mit einem Sandbuggy durch die Wüste –
Düne rauf und Düne runter. Auf Boards liegend ging es dann kopfvoran die
Sandhügel runter. Der Sand war nachher überall…. Von Huacachina aus machten wir
einen Ausflug zu den Islas Ballestas, welche auch als „Galapagos der Armen“
bezeichnet werden. Was wir von unserem Böötli aus beobachten konnten war
einfach fantastisch: Kormorane, die wie Pfeile ins Wasser schossen, Tölpel,
Pelikane, Seelöwen, Humboldtpinguine und Feuerkrebse. Es hatte so viele Tiere,
man wusste gar nicht wohin schauen.
Weiter ging’s dann mit dem Nachtbus nach Arequipa. Der Bus war noch
keine zwei Minuten unterwegs, als er einem Taxi ins Heck fuhr. Zum Glück ist
nichts passiert und nach zehnminütiger Aussprache zwischen Chauffeur und
Taxifahrer ging die Fahrt weiter. Zur allgemeinen Abendunterhaltung wurde Bingo
gespielt. Wir wollten natürlich unsere spanischen Zahlenkenntnisse zum Besten
geben. Tatsächlich hat dann Ueli auch als erster Bingo gerufen. Erste Zweifel
kamen auf. Hat er wirklich alle Zahlen richtig verstanden? Oder blamiert er
sich jetzt vor allen Mitreisenden? Natürlich hat er gewonnen! Und zwar ein 1. Klassbusticket
zurück nach Lima! Das diente uns nicht wirklich, und so konnte Ueli den gewonnen
Preis unserer alten, zahnlosen peruanischen Sitznachbarin weitervererben. Die
hatte so richtig fest Freude.
Arequipa ist die zweitgrösste Stadt Perus und liegt auf 2‘350 m. Von
hier aus startete unsere dreitägige Trekkingtour ins Colca Vally und runter zum
Colca Canyon. Dank unserem Guide lernten wir viel über die peruanische Kultur,
Tierwelt und Landschaft. Wir entdeckten die geschützten Vicuñas, beobachteten
Kondore (mit 3.20 m Spannweite der zweitgrösste fliegende Vogel unseres
Planeten), bewanderten Vulkangebiet, bestaunten die einheimischen Frauen in
ihren farbig leuchtenden Trachten und tranken den ersten Cocatee. Für den
steilen, staubigen Weg runter in den tiefsten Canyon der Welt gab es dann 1‘100
m zu bewältigen. Unten in der grünen Oase angekommen stürzten wir uns sofort in
den erfrischenden Pool. Wir wollten noch gar nicht an den morgigen Aufstieg
denken…. Nach einer Nacht im Strohhüttli startete dann um 05.00 Uhr der
Aufstieg. Zum Glück konnten wir im Schatten laufen, denn der Marsch von 2‘180 m
auf 3‘290 m war kein Sonntagsspaziergang. Als Belohnung besuchten wir dann noch
heisse Quellen, die so heiss waren, dass sogar Andrea nur die Füsse ins Wasser
hielt. Zurück in Arequipa schonten wir unsere strapazierten Muskeln beim Besuch
des hiesigen Klosters Monasterio de Santa Catalina. Das Kloster ist so gross,
dass es eine Stadt in der Stadt ist. Die labyrinthartige Anlage besteht aus
schmalen, verwinkelten Gassen, winzigen Plätzen, versteckten Treppen,
wunderschönen Innenhöfen und gut erhaltenen Räumen.
Inzwischen sind wir in Cusco angekommen, wo wir während vier Tagen auf
den Pfaden der Inkas trekken und zum Schluss Machu Picchu erreichen. Drückt uns
die Daumen, dass wir von Regen und Nebel verschont werden.
Ueli und Andrea
Plaza de Armas (Hauptplatz) in Lima
Gerüstbau in Peru
Zeitschriftenkiosk
Grillstand
Der normale Alltagsverkehr - hauptsache die Hupe funktioniert....
Die Oase Huacachina mitten in den Sanddünen
Akrobat Ueli
Sandbuggyfahrt
Ueli nimmt lieber das Brett
Andrea und der Seelöwe der Islas Ballestas
Pelikane und Pinguine
Faulenzen
Plaza de Armas in Arequipa
Die bedrohten Vicuñas posieren vor dem Vulkan
Grossartige Vulkanlandschaften
Ausgewaschene Vulkanasche
Ein Regenbogen rund um die Sonne
Unser erster Cocatee
Wenn man den aktiven Vulkan rechts genau betrachtet sieht man die Aschewolke
Auf 4'910 Meter
Auf dem Pausenplatz
Luxuriöse Lodge
Kaktusblüten
Nachdem wir mit dem Bike die Anhöhe erreicht haben, können wir Luftsprünge über dem Colca Canyon machen
Was in der Schweiz nicht mehr geht, ist in Peru noch möglich
Wanderung runter zum tiefsten Canyon der Welt
Soooooooooo grosse Steine
Einheimische Trachtenhüte verraten die Stammeszugehörigkeit
Klatsch und Tratsch auf dem Dorfplatz
Kondor
Trachtenfrau
Kloster in Arequipa
Überall hat es herzige Innenhöfe...
...gepflegte Gassen im Kloster...
...und verwinkelte Treppen.
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