Während vier Tagen wanderten wir dann auf den Pfaden der Inkas. Pro
Person konnten wir 7 kg Gepäck den Trägern mitgeben. Wir waren die einzigen
unserer Gruppe die dieses Limit einhalten konnten, infolge weniger Kleider stanken
wir dafür wahrscheinlich auch am meisten. Zu Beginn führte die Wanderung durch
eine trockene Kakteenlandschaft, führte über drei Pässe (der höchste war 4‘200
m hoch) und immer weiter in den Nebelwald hinein. Unser Guide konnte
unglaublich gut erklären und erzählen und packte uns richtiggehend mit den
Inkageschichten. Was unsere Träger leisteten war einfach unglaublich. Sie
schleppten unser Gepäck, alle Zelte, Plastikhocker, ein Tisch, ein Camping-WC,
Lebensmittel, Gas und vieles mehr tagtäglich von Ort zu Ort. Während wir bei
den Aufstiegen nach Luft rangen und bei den Abstiegen schauen mussten, dass wir
die Treppen richtig erwischten, rannten sie an uns vorbei, um uns beim Mittags-
oder Nachtlager mit aufgestellten Zelten, warmem Wasser und grandiosen Menüs zu
empfangen. Nach 4 Tagen, 48 km bzw. 20 Stunden wandern erreichten wir das
geheimnisvolle Machu Picchu. Das Geheimnis der verlorenen Inkastatt bleibt ein
Mysterium, es gibt darüber nur Vermutungen und Spekulationen. Der schönste
Moment für uns war der erste Anblick von Machu Picchu von weiter weg, einem
Ort, der ca. 45 Minuten von der Stadt entfernt liegt und daher (noch) nicht so
fest überrannt ist. Machu Picchu an sich ist einfach unglaublich überlaufen.
Bei all diesen Menschen haben wir nichts von der angeblichen Energie gespürt. Wir
sind froh, haben wir den Inka-Trail gemacht, denn bei diesem Trekk ist
eindeutige der Weg das Ziel. Auf was wir uns nach diesen vier Tagen am meisten freuten? Ein WC!
Die Reise führte uns weiter nach Puno auf 3‘800 m, eine Ortschaft am
Titicacasee. Hier legten wir einen Wasch-, Organisations- und Erholungstag ein.
Tags darauf erkundeten wir die verschiedenen Inseln auf dem Titicacasee, der mit 8‘400
km2 weltweit grösste See in solch einer Höhe. Als erstes
besuchten wir die Islas Uros, das sind schwimmende Schilfinseln. Diese sind
total kommerzialisiert und die Kinder lernen rechnen, in dem sie Bändeli und
Souvenirs verkaufen. Pünktlich zum Zmittag erreichten wir dann die Vegetarierinsel
Isla Amantaní. Hier wurden wir einer einheimischen Familie zugeteilt, welche
für die nächsten 18 Stunden unsere Familie war. Unsere Inka-Mutter Olga ist 39
Jahre alt, ihr Mann 38. Zusammen haben sie zwei Söhne (18 und 16 Jahre) und
eine 10-jährige Tochter. Ihren Lebens- bzw. Essensunterhalt erwirtschaften sie sich mit ihrem kleinen Ackerbau (von Hand versteht sich), die Küche im Lehmgebäude hat ein grosses Feuer, fliessend Wasser gibt's nur draussen. Zwischen Mittag- und Abendessen erkundeten wir die
windige und kalte Insel, bevor wir dann abends in traditionelle Trachten
gesteckt wurden und uns mit der Dorfbevölkerung zum Tanzen trafen. Wir haben
also kurzzeitig die Trachtengruppe gewechselt. Am nächsten Tag ging’s nach dem Abwasch (das haben wohl noch keine Touristen vor uns gemacht) in
einer lustigen und für die einen „Fische fütternden“ Schaukelfahrt zur
benachbarten Isla Taquile. Hier stricken die Männer, bei der Begrüssung werden statt Händedrücke Cocablätter ausgetauscht und es gibt noch allerlei
andere lustige Traditionen. Zum Beispiel stellen sie aus einer bestimmten
Pflanze Shampoo her, welches weisser wäscht als Ariel. Und wenn man sich damit
die Haare wäscht, dann werden sie trotzdem bis ins hohen Alter nicht grau. Super
nicht? Ein Shampoo, dass die Farbe bekräftigt die man will.
Morgen verlassen wir dann Peru und reisen nach Copacabana in Bolivien.
Wir sind gespannt auf das neue Land, hier soll alles noch einen Zacken extremer
sein. Schlechtere Busse, günstigere Preise, langsamere Internetverbindungen,
nervenaufreibende Bolivianer – vielleicht hätten wir von diesem die-Haare-werden-nicht-grau-Shampoo
kaufen sollen…
Bis zum nächsten Mal.
Ueli und Andrea
Verkäuferin am Markt in Cusco
Gemüseabteil
Einen kleinen Teil der 3'000 Kartoffelsorten
Tante-Emma-Laden
Die Zähne sind nicht geputzt
Bei Angelica haben wir einen frisch gepressten Fruchtsaft genossen
Aussicht auf Cusco
Zum Glück schaut die Christus-Statue in die andere Richtung...
Nur Seich im Chopf
Das Alpaca und Andrea
Start vom Inka-Trail
Buschtelefon
Urwaldbänkli
Der Pass auf 4'200 m ist geschafft
Absolute wilde Maschinen
Grüner Frosch im Nebelwald
Eine ganz seltene Sorte von Farnbäumen
Auf den Pfaden der Inkas
Dschungeltunnel
Ueli hat Bambus für die nächste Rivieraparty gefunden
Nur ein Beispiel unserer absolut fantastischen Menüs
Erster Blick auf Machu Picchu
We did it!
42 km bzw. 20 Stunden Marsch in den Beinen
So sieht ein entspannter Tag aus
Islas
Uros, die schwimmenden Schilfinseln
Mercedes Benz, der Spielplatz der Kinder
Aussicht aus unserem Zimmer unserer Homestay-Familie
5 Decken sollten genug warm geben in der kalten Nacht
Inselerkundung
Homestay-Mutter Olga mit Tochter
Ueli the dancer
Unser neues Trachtengwand
Homestay-Vater mit Tochter in der Küche
Aufgestellte Leute
Strickende Männer
Papa zeigt wie man Shampoo macht
Tiefblauer See
Traditionelle Männerkleider, auch bei der Arbeit
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