Sonntag, 22. Februar 2015

Begegnungen mit vielen Tieren, netten Menschen und einer strahlenden Sonne


Wenn Andrea beim Blogschreiben vor sich hin schwitzt und Ueli seinen alten T-Shirts die Ärmel abschneidet, dann ist es heiss in Australien. Während an der Ostküste ein schlimmer Wirbelsturm für Kummer sorgt, werden wir im südlichen Adelaide von strahlendem Sonnenschein und 42° C verwöhnt. Die vergangenen zwei Wochen sind wir kreuz und quer durch den östlichen und südlichen Teil dieses riesigen Landes gekurvt, immer auf der Ferse der Sonne. Nun aber der Reihe nach.
 
Wir sind also seit dem letzten Blogeintrag von der Ostküste schnell um die Kurve an die Südküste gefahren. In der Kurve haben wir einen irrsinnig schrägen australischen Autostöppler mitgenommen. Ueli meinte, vielleicht könnten wir etwas Spannendes erfahren von ihm. Leider hatte der ältere Herr einen derartigen Dialekt, dass wir ihn unmöglich verstanden.
 
An der Südküste angelangt besuchten wir die Insel Raymond Island. Dort leben so viele Koalas, dass wir innerhalb einer Stunde ungefähr 15 Tiere beim Dösen erwischten. Ab und zu bewegte sich sogar mal einer. Auf dem Weg in den Wilsons Promontory National Park legten wir mit unserem Camper den 500‘000 Kilometer zurück. Im besagten Nationalpark gibt es türkisblaues Wasser mit schneeweissem, feinen Sandstrand, der unter den Füssen quietscht. Nicht nur das gefiel uns, noch mehr Freude hatten wir an einer Wanderung durch Eukalyptuswald und Heideland.
 
 
Am Samstagabend fuhren wir dann 280 km in den Ausgang. Wir brauchten den halben Tag dafür, weil wir dazu die Stadt Melbourne durqueren mussten. Wir haben versucht, das Zentrum zu umfahren. Das hat auch recht gut geklappt, bis wir uns „Herrgotts“ verfahren haben. Wir hatten keinen Ahnung wo wir hinfuhren und die Strassen die auf der Karte eingezeichnet waren kamen einfach nicht. Tja, irgendwann merkten wir dann, dass wir in die falsche Richtung fuhren... Auf jeden Fall kamen wir pünktlich in Ballarat an, wo am Abend vom Valentinstag ein Rodeo stattfand. Wir durften mit dem Camper auf dem Parkplatz übernachten und konnten uns dank der Solardusche auch noch gäbig vor dem Ausgang erfrischen. Das Rodeo umfasste die Prüfungen die man sich darunter so vorstellt: auf einem bockenden Pferd sitzenbleiben, Kälber mit dem Lasso einfangen oder Rodeo reiten auf Stieren. Manchmal kam es zu spektakulären Stürzen, welche aber zum Glück alle glimpflich ausgingen. Der Ausgang war dann nicht annähernd so spektakulär, um 23.30 Uhr war bereits Feierabend.
 
 
Sonntags flanierten wir dann durch Melbourne und probierten unser erstes „Frozen Yogurt“. Zu Wochenbeginn fuhren wir auf die berühmteste Strasse von Australien ein: die Great Ocean Road. Sie führt vielfach sehr nahe dem Meer entlang, vorbei an wunderschönen Stränden und steilen Klippen. Auch die Tierwelt kam nicht zu kurz. So konnten wir den einen oder anderen Koala ausmachen. Das war auch gar nicht schwer. Wenn am Strassenrand fünf Autos und drei Camper standen sowie 37 Asiaten in einen Baum starrten, dann war da garantiert ein Koala. Auch farbige Papageien fanden wir in Scharen. Als dann noch ein anderes Schweizer Paar mit Körner angelaufen kam gab es kein Halten mehr für die Vögel. Die landeten dann nicht nur auf den Armen.
 
Am nächsten Tag stand dann das absolute Highlight auf dem Programm. Die berühmten, der Meeresbrandung trotzenden Felsnadeln „Twelve Apostles“ zieren wohl jeden Australienprospekt (mit tiefblauem Himmel im Hintergrund natürlich). Nun, bei uns blieb der tiefblaue Himmel aus. Stattdessen war es neblig und nieselte. Da der Wetterbericht am Nachmittag Aufhellungen meldete verbrachten wir den halben Tag auf dem riesigen Besucherparkplatz, spielten und warteten auf Wetterbesserung. Die kam aber nicht. Im Übermut beschlossen wir, für zwei Nächte ins Landesinnere zu fahren und bei hoffentlich schönem Wetter wieder an die Great Ocean Road zurückzukehren. Wir kamen uns ganz schön unvernünftig vor, aber es sollte sich lohnen.
 
So fuhren wir in den Grampians National Park und fanden nicht nur die Sonne, sondern die Landschaft, wie wir sie uns in Australien vorgestellt haben. Riesige Flächen von Weizenfeldern, hohe Getreidesilos, geschwungenes Ackerland, Schaffarmen und Strassen, die schnurgerade über einen Hügel nach dem anderen führten. Am nächsten Tag machten wir eine Wanderung durch eine Schlucht zu einem Aussichtspunkt und fuhren zu verschiedenen schönen Punkten im Nationalpark. Nach diesem wunderschönen Tag ging’s zurück an die Küste. 48 Stunden nach dem ersten Besuch waren wir wieder beim Parkplatz der zwölf Apostel. Und das Wetter? Gleich wie vor 48 Stunden! Grmpfl….! Wir machten wieder ein paar Spiele und warteten auf die Sonne. Und tatsächlich, sie kam! Der restliche Teil der Great Ocean Road absolvierten wir bei strahlendem Wetter. Auch wenn’s ein bisschen verrückt ist, aber es hat sich gelohnt zu warten, erscheint doch bei Sonnenschein und blauem Himmel einfach alles viel freundlicher. Als wir dann im Meer auch noch eine riesige Herde Delfine sichteten, die mit den Wellen spielten und immer wieder daraus hinaus sprangen, da war uns klar: das Warten gleich doppelt gelohnt hat.
 
Nach der Great Ocean Road ging’s relativ zügig weiter nach Adelaide. Unterwegs besuchten wir in Mt. Gambier noch einen tiefblauen Kratersee. Ansonsten hielten wir nur zum Tanken, Essen und Schlafen. In der Nähe von Adelaide liegt ein bekanntes Weinanbaugebiet, das Barossa Valley. Hier fuhren wir etwas durch die Gegend und sahen uns die vielen Weinreben an – selbstverständlich unverarbeitet. Auf einem Gratiscampingplatz etwas nördlich von Adelaide hatten wir uns mit Stefanie und Michel aus dem bernischen verabredet. Wir hatten die Beiden ganz am Anfang beim „Wildcampen“ kennengelernt und sind uns in Sydney per Zufall wieder begegnet. Wir verbrachten mit den beiden einen gemütlichen Nachmittag und Abend mit reden, dasitzen und schwitzen. Ueli fand es so heiss, dass Andrea ihm die Haare abschneiden musste. Als es dann etwas kühler wurde rafften wir uns auf zum grillieren und liessen uns von den australischen Nachbarn unterhalten. Wir treffen immer wieder geselligen Aussie‘s an, die nach ihrer Pension alles aufgeben, einen Camper kaufen und für lange Zeit durch Australien gondeln. Nun, soweit sind wir noch nicht ganz. :-)
 
Nach 3.5 Wochen Ost- und Südküste Australien geben wir unseren treuen Camper wieder ab und machen einen sechswöchigen Abstecher nach Neuseeland.
 
Viele Grüsse aus „down under“
Ueli und Andrea
 
Grosse Sonnenblumenfelder entzücken Andrea...

...die vielen Bienenvölker Imker Ueli

Farbige Papageien

Munterer Koala

Und grad noch einer

Dazwischen sahen wir auch einen eulenartigen Vogel

Blumen die aussehen wie Tannenzapfen

Der Kakadu hat auf dieser Leitung ein paar Turnübungen vorgezeigt
 
In Australien ist alles so weit weg, da kann der Pöstler nicht inmer persönlich vorbei kommen

500'000 km Jubiläum unseres Campers

Strand im Wilsons Promontory National Park
 

Farmpalmen im gleichen Nationalpark

Riesige Eukalyptusbäume
 

Ein Wombat haben wir erst auf der Strassentafel gesehen

Keiner zu klein, um ein Rodeo Reiter zu sein

Während der Nationalhymne

Kälber einfangen mit dem Lasso

Keiner zu klein, um ein Rodeo Besucher zu sein

Störrische Pferde

Wilde Stiere

Eine riesige Erdbeerenplantage (mmhh die waren echt lecker!)

Melbourne

Federation Square

Graffitistrasse in Melbourne

Ueli stellt sich sein erstes Frozen Yogurt zusammen

Abendstimmung bei der Autobahnraststätte

Ueli am surfen (hahaha)

Entlang der Great Ocean Road



Australiens ältester Leuchtturm






Pirat Ueli mit seinen Papageien

Nachttischfoto mit dem Koala

Da muss auch einer sein...
 
...wir sind richtig

Sogar noch ein Jungtier ist dabei 

Abstecher ins Landesinnere


Braucht noch jemand etwas Stroh?

 
Wanderung zum Aussichtspunkt im Grampians National Park
 


Der Weg führte durch eine Schlucht


Ein anderer Aussichtspunkt

Hoffentlich bricht der Fels nicht ab


Vor genau einem Jahr hat hier ein schlimmer Busch- und Waldbrand gewütet


Nette Abendstimmung bei einem netten Gratiscamping ohne nettes WC (da kommt Südamerikastimmung auf)


Nachttischfoto mit den "Twelve Apostles"

Jetzt haben auch wir das Katalogfoto mit blauem Himmel
 
Hier springt grad ein Delfin aus den Wellen



Die eingestürzte Londonbridge


Blühender Eukalyptus

Bei dieser Windfarm haben wir 34 Windräder gezählt

Der tiefblaue Kratersee

Zwischendurch ein paar Fitnessübungen

Nach der Big Banana und dem Big Shrimp sind wir nun auch am Big Lobster vorbeigefahren

Eine heisse und trockene Gegend im Süden

Im Barossa Valley




Nein, Andrea hat keine neue Berufung gefunden. Das "Nachher"-Föteli ist zensiert.

Mit Stefanie und Michel

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