Wenn Andrea beim Blogschreiben vor sich hin schwitzt und Ueli seinen
alten T-Shirts die Ärmel abschneidet, dann ist es heiss in Australien. Während
an der Ostküste ein schlimmer Wirbelsturm für Kummer sorgt, werden wir im
südlichen Adelaide von strahlendem Sonnenschein und 42° C verwöhnt. Die
vergangenen zwei Wochen sind wir kreuz und quer durch den östlichen und
südlichen Teil dieses riesigen Landes gekurvt, immer auf der Ferse der Sonne.
Nun aber der Reihe nach.
Wir sind also seit dem letzten Blogeintrag von der Ostküste schnell um
die Kurve an die Südküste gefahren. In der Kurve haben wir einen irrsinnig
schrägen australischen Autostöppler mitgenommen. Ueli meinte, vielleicht
könnten wir etwas Spannendes erfahren von ihm. Leider hatte der ältere Herr
einen derartigen Dialekt, dass wir ihn unmöglich verstanden.
An der Südküste angelangt besuchten wir die Insel Raymond Island. Dort
leben so viele Koalas, dass wir innerhalb einer Stunde ungefähr 15 Tiere beim Dösen
erwischten. Ab und zu bewegte sich sogar mal einer. Auf dem Weg in den Wilsons
Promontory National Park legten wir mit unserem Camper den 500‘000 Kilometer
zurück. Im besagten Nationalpark gibt es türkisblaues Wasser mit schneeweissem,
feinen Sandstrand, der unter den Füssen quietscht. Nicht nur das gefiel uns,
noch mehr Freude hatten wir an einer Wanderung durch Eukalyptuswald und
Heideland.
Am Samstagabend fuhren wir dann 280 km in den Ausgang. Wir brauchten
den halben Tag dafür, weil wir dazu die Stadt Melbourne durqueren mussten. Wir
haben versucht, das Zentrum zu umfahren. Das hat auch recht gut geklappt, bis
wir uns „Herrgotts“ verfahren haben. Wir hatten keinen Ahnung wo wir hinfuhren
und die Strassen die auf der Karte eingezeichnet waren kamen einfach nicht.
Tja, irgendwann merkten wir dann, dass wir in die falsche Richtung fuhren... Auf
jeden Fall kamen wir pünktlich in Ballarat an, wo am Abend vom Valentinstag ein
Rodeo stattfand. Wir durften mit dem Camper auf dem Parkplatz übernachten und
konnten uns dank der Solardusche auch noch gäbig vor dem Ausgang erfrischen.
Das Rodeo umfasste die Prüfungen die man sich darunter so vorstellt: auf einem
bockenden Pferd sitzenbleiben, Kälber mit dem Lasso einfangen oder Rodeo reiten
auf Stieren. Manchmal kam es zu spektakulären Stürzen, welche aber zum Glück
alle glimpflich ausgingen. Der Ausgang war dann nicht annähernd so spektakulär,
um 23.30 Uhr war bereits Feierabend.
Sonntags flanierten wir dann durch Melbourne und probierten unser
erstes „Frozen Yogurt“. Zu Wochenbeginn fuhren wir auf die berühmteste Strasse
von Australien ein: die Great Ocean Road. Sie führt vielfach sehr nahe dem Meer
entlang, vorbei an wunderschönen Stränden und steilen Klippen. Auch die
Tierwelt kam nicht zu kurz. So konnten wir den einen oder anderen Koala
ausmachen. Das war auch gar nicht schwer. Wenn am Strassenrand fünf Autos und
drei Camper standen sowie 37 Asiaten in einen Baum starrten, dann war da garantiert
ein Koala. Auch farbige Papageien fanden wir in Scharen. Als dann noch ein
anderes Schweizer Paar mit Körner angelaufen kam gab es kein Halten mehr für
die Vögel. Die landeten dann nicht nur auf den Armen.
Am nächsten Tag stand dann das absolute Highlight auf dem Programm. Die
berühmten, der Meeresbrandung trotzenden Felsnadeln „Twelve Apostles“ zieren
wohl jeden Australienprospekt (mit tiefblauem Himmel im Hintergrund natürlich).
Nun, bei uns blieb der tiefblaue Himmel aus. Stattdessen war es neblig und
nieselte. Da der Wetterbericht am Nachmittag Aufhellungen meldete verbrachten
wir den halben Tag auf dem riesigen Besucherparkplatz, spielten und warteten
auf Wetterbesserung. Die kam aber nicht. Im Übermut beschlossen wir, für zwei
Nächte ins Landesinnere zu fahren und bei hoffentlich schönem Wetter wieder an
die Great Ocean Road zurückzukehren. Wir kamen uns ganz schön unvernünftig vor,
aber es sollte sich lohnen.
So fuhren wir in den Grampians National Park und fanden nicht nur die
Sonne, sondern die Landschaft, wie wir sie uns in Australien vorgestellt haben.
Riesige Flächen von Weizenfeldern, hohe Getreidesilos, geschwungenes Ackerland,
Schaffarmen und Strassen, die schnurgerade über einen Hügel nach dem anderen
führten. Am nächsten Tag machten wir eine Wanderung durch eine Schlucht zu
einem Aussichtspunkt und fuhren zu verschiedenen schönen Punkten im
Nationalpark. Nach diesem wunderschönen Tag ging’s zurück an die Küste. 48
Stunden nach dem ersten Besuch waren wir wieder beim Parkplatz der zwölf
Apostel. Und das Wetter? Gleich wie vor 48 Stunden! Grmpfl….! Wir machten
wieder ein paar Spiele und warteten auf die Sonne. Und tatsächlich, sie kam!
Der restliche Teil der Great Ocean Road absolvierten wir bei strahlendem
Wetter. Auch wenn’s ein bisschen verrückt ist, aber es hat sich gelohnt zu
warten, erscheint doch bei Sonnenschein und blauem Himmel einfach alles viel
freundlicher. Als wir dann im Meer auch noch eine riesige Herde Delfine
sichteten, die mit den Wellen spielten und immer wieder daraus hinaus sprangen,
da war uns klar: das Warten gleich doppelt gelohnt hat.
Nach der Great Ocean Road ging’s relativ zügig weiter nach Adelaide.
Unterwegs besuchten wir in Mt. Gambier noch einen tiefblauen Kratersee.
Ansonsten hielten wir nur zum Tanken, Essen und Schlafen. In der Nähe von
Adelaide liegt ein bekanntes Weinanbaugebiet, das Barossa Valley. Hier fuhren
wir etwas durch die Gegend und sahen uns die vielen Weinreben an –
selbstverständlich unverarbeitet. Auf einem Gratiscampingplatz etwas nördlich
von Adelaide hatten wir uns mit Stefanie und Michel aus dem bernischen
verabredet. Wir hatten die Beiden ganz am Anfang beim „Wildcampen“
kennengelernt und sind uns in Sydney per Zufall wieder begegnet. Wir
verbrachten mit den beiden einen gemütlichen Nachmittag und Abend mit reden,
dasitzen und schwitzen. Ueli fand es so heiss, dass Andrea ihm die Haare
abschneiden musste. Als es dann etwas kühler wurde rafften wir uns auf zum grillieren
und liessen uns von den australischen Nachbarn unterhalten. Wir treffen immer
wieder geselligen Aussie‘s an, die nach ihrer Pension alles aufgeben, einen
Camper kaufen und für lange Zeit durch Australien gondeln. Nun, soweit sind wir
noch nicht ganz. :-)
Nach 3.5 Wochen Ost- und Südküste Australien geben wir unseren treuen
Camper wieder ab und machen einen sechswöchigen Abstecher nach Neuseeland.
Viele Grüsse aus „down under“
Ueli und Andrea
Grosse Sonnenblumenfelder entzücken Andrea...
...die vielen Bienenvölker Imker Ueli
Farbige Papageien
Munterer Koala
Und grad noch einer
Dazwischen sahen wir auch einen eulenartigen Vogel
Blumen die aussehen wie Tannenzapfen
Der Kakadu hat auf dieser Leitung ein paar Turnübungen vorgezeigt
In Australien ist alles so weit weg, da kann der Pöstler nicht inmer persönlich vorbei kommen
500'000 km Jubiläum unseres Campers
Strand im Wilsons Promontory National Park
Farmpalmen im gleichen Nationalpark
Riesige Eukalyptusbäume
Ein Wombat haben wir erst auf der Strassentafel gesehen
Keiner zu klein, um ein Rodeo Reiter zu sein
Während der Nationalhymne
Kälber einfangen mit dem Lasso
Keiner zu klein, um ein Rodeo Besucher zu sein
Störrische Pferde
Wilde Stiere
Eine riesige Erdbeerenplantage (mmhh die waren echt lecker!)
Melbourne
Federation Square
Graffitistrasse in Melbourne
Ueli stellt sich sein erstes Frozen Yogurt zusammen
Abendstimmung bei der Autobahnraststätte
Ueli am surfen (hahaha)
Entlang der Great Ocean Road
Australiens ältester Leuchtturm
Pirat Ueli mit seinen Papageien
Nachttischfoto mit dem Koala
Da muss auch einer sein...
...wir sind richtig
Sogar noch ein Jungtier ist dabei
Abstecher ins Landesinnere
Braucht noch jemand etwas Stroh?
Wanderung zum Aussichtspunkt im Grampians National Park
Der Weg führte durch eine Schlucht
Ein anderer Aussichtspunkt
Hoffentlich bricht der Fels nicht ab
Vor genau einem Jahr hat hier ein schlimmer Busch- und Waldbrand gewütet
Nette Abendstimmung bei einem netten Gratiscamping ohne nettes WC (da kommt Südamerikastimmung auf)
Nachttischfoto mit den "Twelve Apostles"
Jetzt haben auch wir das Katalogfoto mit blauem Himmel
Hier springt grad ein Delfin aus den Wellen
Die eingestürzte Londonbridge
Blühender Eukalyptus
Bei dieser Windfarm haben wir 34 Windräder gezählt
Der tiefblaue Kratersee
Zwischendurch ein paar Fitnessübungen
Nach der Big Banana und dem Big Shrimp sind wir nun auch am Big Lobster vorbeigefahren
Eine heisse und trockene Gegend im Süden
Im Barossa Valley
Nein, Andrea hat keine neue Berufung gefunden. Das "Nachher"-Föteli ist zensiert.
Mit Stefanie und Michel
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